Ein Oton wie eine Tweetlänge - kein Problem für meine Mutter. Aber dann wollte ich einen Podcast mit ihr machen - wie krieg ich mehr aus ihr raus? Und wie schaff ich es, der eigenen Mutter Dinge zu entlocken, die sie nie erzählen wollte? Und wenn ich das geschafft habe: Wie um Himmels willen krieg ich da ne Ordnung rein - in rund zehn Stunden Gespräche?
Ich wusste: Meine Mutter hat eigentlich ne Menge zu erzählen - aus ihrem Alltag in der DDR. Da hat sie immerhin 40 Jahre verbracht.
Ich wusste aber auch: Meine Mutter kommt immer sehr schnell auf den Punkt. Also mit mal eben von früher erzählen - is nich.
Trotzdem wollte ich diese Alltagsgeschichten erzählen - weil sie wichtig sind. Weil sie krass sind. Weil sie normal sind. Und ein viel besseres Bild ergeben vom Leben in der DDR als die vielen Ausnahmegeschichten über Stasi und Flucht, die wir sonst hören.
Also hab ich mir Zeit genommen. Und Mut. Und Mikros. Und hab angefangen, mich mit mir zu unterhalten. Mal als Journalistin, mal als Tochter: meistens als Mix.
Mit der Portion Distanz und Unverfrorenheit aus dem Journalismus und der Einfühlsamkeit einer Tochter haben wir ihre Vergangenheit ausgegraben: Geschichten meiner "Mutta", die doch "eigentlich gar nichts zu sagen hat"...
Was hat es dazu gebraucht? Und warum war schnell klar: Das eins zu eins in einen Podcast zu hauen - doesn't work. Darum soll's in dem Talk gehen.
Natürlich mit ganz viel Mutta zum hören!