Die Diskussion verweist auf Möglichkeiten und Grenzen für eine selbstbestimmte Lebensführung [Bildung], die sich in der Spannung von Öffentlichkeit und Privatheit dokumentieren.
Wir setzen uns die bildungstheoretische Brille auf und werfen einen Blick auf die individuelle Entwicklung des Menschen in einer Kultur der Digitalität.
Ein Strukturwandel der Öffentlichkeit schließt relational auch einen Umbruch des Privaten mit ein. Ausgehend vom Verständnis, dass demokratische Öffentlichkeiten private Handlungsfreiheiten sowie persönliche Autonomierechte voraussetzen (vgl. Jürgen Habermas, 1962), diskutieren wir die technische Normsetzung und intransparente Datenkommunikation, die sich im Zuge der Digitalisierung darstellt.
In der breiten Diskussion um Medienkompetenz wird zunehmend das Zusammenspiel von Mensch und Maschine verhandelt. Diesem Ansatz wollen wir nachspüren und ihn äußerst dringlich der Kritik zuführen, denn Maschinen spielen nicht mit uns. Sie kopieren ein spielerisch-ästhetisches Verhalten, das der Mensch zuvor entwickelt hat.
So stellt sich die Frage wie wir und die nachfolgenden Generationen gegenüber den Ordnungen des Algorithmus informationell selbstbestimmt werden können. Denn Bildung sowie Demokratie brauchen sowohl eine reflektierende Öffentlichkeit als auch emanzipative Privatheit.